Unter dem Leitspruch
Dienet dem Herrn mit Freuden, Ps. 100, 2
verrichten die Frankensteiner Diakonissen ihren Dienst an Kindern, Kranken und Alten.
Am 07.05.1866 wurde das Mutterhaus als „Evangelische Diakonissenanstalt für Kinder- und Armenpflege“ in Frankenstein (Schlesien) gegründet. Die Diakonissen erschlossen sich einen breiten Wirkungskreis. Sie betreuten und förderten Kleinkinder und Kinder, sorgten für Kranke und Alte und bildeten in allen Bereichen junge Menschen aus.
Nach der Vertreibung 1946 wurden die Diakonissen nach Baden gerufen zur Tätigkeit in Wertheim. Sie ließen sich – neben vielen anderen Flüchtlingen und Vertriebenen – auf dem Reinhardshof nieder. Die Schwestern fanden dort neue Betätigungsfelder. Sie schwärmten in die Gemeinden der näheren und weiteren Umgebung aus und leisteten dort wertvolle dikonische Arbeit. Viele junge Frauen wurden von den Diakonissen ausgebilödet und geprägt. Zahlreiche Patienten haben ihre Fürsorge genossen. Aufgrund der Beschlagnahme des Reinhardshofs durch die Amerikaner mussten die Diakonissen erneut weichen und errichteten 1952 ein neues Mutterhaus im Stadtteil Wertheim-Hofgarten.
Im Hofgarten haben die Schwestern eine Heimat gefunden und leben hier bis heute in Gemeinschaft miteinander und zusammen mit anderen. Mit dem eigenen fortschreitenden Alter haben die Diakonissen über die Jahre viele Aufgaben an verantwortungsvolle Dritte abgegeben. Gleichwohl verfolgen sie bis heute mit Interesse die Entwicklung ihrer Wirkungsstätten und Werke.
Durch den gesellschaftlichen Wandel hat das Lebensmodell Diakonisse seine Attraktivität verloren. Die Schwesternschaft hat schon lange keinen Nachwuchs mehr und wird immer kleiner. Der christliche Auftrag aber, Gott und dem Nächsten zu dienen, behält seine Gültigkeit. Dem diakonischen Geist sind wir, Mitarbeiter und Verantwortliche des Diakonissenmutterhauses, unverändert verpflichtet. Wir arbeiten daran, das große geistige Erbe der Frankensteiner Diakonissen in die Zukunft zu tragen.